Das Schulwandbild „Kätzchen“ gehört zu einer Reihe der „Hey-Speckterschen Fabeln“, die im19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts unverzichtbar für den Deutschunterricht der in den wenig
gegliederten Dorfschulen war. Zu jedem Bild gehörte ein Gedicht, in dem eine Moral ver- verborgen war. Wilhelm Hey war Hofprediger in Gotha und ist Textdichter der Lieder “Alle Jahre wieder“ und
„Weißt du wieviel Sternlein stehen“. Der Hamburger Zeichner Speckter konnte für die Zeichnungen gewonnen werden, später abgelöst von den Tiermalern Kull und Pfeiffer.
Kätzchen, nun müßt´ ihr auch Namen haben,
jedes nach seiner Kunst und
Gaben:
„Sammetfell“ heiß´ ich
dich,
jenes dort
„Leiseschlich“,
dieses da
„Fangemaus“,
aber dich „Töpfchenaus“.
Und sie wurden gar schön und groß.
Sammetfell saß gern auf dem Schoß,
unter das Dach stieg Fangemaus ,
Leiseschlich lief in die Scheuer hinaus,
Töpfchenaus sucht in der Küche sein Brot,
machte der Köchin viele Not.